Postume Ehrung für DRK-Schwester
Anlässlich des Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges wurde im Rahmen einer Gedenkveranstaltung polnischer und deutscher Opfer in Elsterwerda gedacht. Gleichzeitig wurde postum eine Schwester des Deutschen Roten Kreuzes für ihren Einsatz während der Kriegstage im Lazarett Winterberg geehrt.
Eine polnische Delegation war am 7. Mai nach Elsterwerda gekommen, um den Soldaten, die von 1939 bis 1941 im Kriegsgefangenenlazarett Winterberg verstarben, an der Gedenkstätte auf dem Friedhof in Elsterwerda-Biehla zu gedenken. Bei einer anschließenden Zusammenkunft im Rathaus Elsterwerda wurde postum die DRK-Schwester Luise Böhland für ihre Verdienste geehrt.
Die junge Rotkreuzschwester arbeitete ab Oktober 1939 im Kriegsgefangenenlazarett auf dem Winterberg in Biehla. Bei strenger Kälte waren die Soldaten zunächst in Zelten untergebracht, erst später gab es Holzbaracken. Im November/Dezember 1939 starben einige der erkrankten, überwiegend jungen Soldaten. „Die Arbeit war furchtbar. Wir jungen Mädchen mussten die polnischen toten Soldaten aus dem Keller schleppen und in die Särge legen, die man aus Mühlberg angefahren hatte“, so die überlieferte Äußerung von Luise Böhland.
Für ihr engagiertes und wertschätzendes Handeln wurde jetzt postum Luise Böhland von der Gesamtpolnischen Vereinigung „Mission Versöhnung“ geehrt. Stellvertretend für Luise Böhland und für alle Rotkreuzschwestern im Krieg nahm Steffi Bärtich vom DRK-Kreisverband Bad Liebenwerda die Ehrung entgegen. „Ich kenne Frau Böhland noch aus Kindertagen persönlich und fühle mich geehrt, dass ich diese Auszeichnung entgegen nehmen darf“, so die sehr engagierte Altenpflegerin und Palliativschwester, die seit zehn Jahren beim DRK ist.
Die Gesamtpolnische Vereinigung „Mission Versöhnung“ ehrt unregelmäßig Bürger, die sich unter der Überschrift Versöhnung und Partnerschaft für die deutsch-polnische Versöhnung im Landkreis Elbe-Elster, ganz speziell aber auch in Elsterwerda einsetzen. Präses Tadeusz Kreps und sein Mitstreiter Dr. Gustav Bekker haben in vielen Jahren das Thema Versöhnung immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Bereits seit Anfang der 90ger Jahre gibt es gemeinsame Treffen. Entstanden sind daraus Kreis- und Stadtpartnerschaften, enge Verbindungen zwischen Schulen, Krankenhäusern, im Sport bis hin zu landwirtschaftlichen Betrieben. Alles mit einem Ziel, sich kennen und verstehen zu lernen und den vor über 70 Jahren entstandenen Hass auszulöschen.